Mit Projekt-Check können frühzeitig die voraussichtlich relevanten Wirkungsbereiche von Wohnungsbau-, Gewerbe- oder Einzelhandelsansiedlungen identifiziert werden. Auf Basis der Analyseergebnisse von Web-Check und Profi-Check lassen sich ggf. notwendige Fachgutachten zielgerichtet beauftragen.

 

Wirkungsbereich 1: Bewohner und Arbeitsplätze

Wie viele Bewohner werden in einem neuen Wohngebiet leben? Wie ist die Altersstruktur? Wie viele Kinder werden dort leben und in den kommenden Jahren geboren?

Für viele kommunale Planungsüberlegungen sind dies wichtige Fragen, u.a. zur Abschätzung der voraussichtlichen Mehrbedarfe im Bereich der sozialen Infrastruktur. Ähnliches gilt für Gewerbegebiete: Sofern ein Gewerbegebiet nicht für eine bereits feststehende Unternehmensansiedlung oder -erweiterung ausgewiesen wird, ist es Teil der so genannten Angebotsplanung. Häufig ist unklar, wie viele Arbeitsplätze sich auf einer Fläche ansiedeln werden. Im Sinne von Orientierungswerten schätzt Projekt-Check die Anzahl und Altersstruktur der künftigen Bewohner von Wohngebieten bzw. die Zahl und voraussichtliche Branchen­struktur der zukünftigen Arbeitsplätze in einem Gewerbegebiet.

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Wirkungsbereich 2: Erreichbarkeit

Attraktive Wohngebiete zeichnen sich dadurch aus, dass alltägliche Wege ohne Auto zurückgelegt werden können. Schulen, Kitas, Läden und Freizeiteinrichtungen sollten zu Fuß, mit dem Rad oder dem ÖPNV erreichbar sein. Auch für erfolgreiche Einzelhandelsprojekte ist die gute Erreichbarkeit eine Grundvoraussetzung. Schlechte Erreichbarkeit schreckt Kunden ab (Einzelhandel), erschwert Mitarbeitern den Weg zur Arbeit (Gewerbe) und zwingt die zukünftigen Bewohner von Wohngebieten zu häufigen Autofahrten.

Projekt-Check generiert Karten, aus denen sich auf einen Blick die Erreichbarkeiten innerhalb eines Plangebiets erkennen lassen. Dazu werden rund um einen Standort die Gebiete eingefärbt, die in einer bestimmten Zeit zu Fuß, mit dem Rad bzw. mit dem PKW erreichbar sind. Zusätzlich werden die Standorte von Kitas, Schulen, Supermärkten und ÖPNV-Haltestellen eingeblendet. So lässt sich schnell erkennen, welche Einrichtungen des täglichen Bedarfs mit den jeweilig verfügbaren Verkehrsmitteln gut erreichbar sind und welche nicht. Daraus lassen sich wichtige Hinweise für das voraussichtliche Einzugsgebiet der künftigen Bewohner und Kunden ableiten. Im Web-Check ist die Wegzeit-Analyse auf einen Umkreis von 10 Minuten fest voreingestellt. Profi-Check bietet darüber hinaus die Möglichkeit, andere Zeitspannen festzulegen und die Ergebniskarten in eigene GIS-Daten einzufügen.

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Wirkungsbereich 3: Verkehr im Umfeld

Neue Wohnungen sowie neue Gewerbe- und Einzelhandelsflächen verändern die lokalen Verkehrsflüsse. Insbesondere der Autoverkehr kann dabei im Umfeld des Planungsprojektes zu Zusatzbelastungen für die Anwohner und zur Überlastung von Knotenpunkten führen.

Projekt-Check unterstützt Sie dabei, Belastungsabschnitte und potenzielle Überlastungspunkte frühzeitig zu erkennen und in Ihrer Planung zu berücksichtigen. Zur Analyse der Auswirkungen neuer Wohngebiete legen Sie in Web-Check oder Profi-Check eine beliebige Anzahl an Zielorten außerhalb des Plangebiets fest, von denen sie annehmen, dass sie für die späteren Bewohner eine Rolle in der Alltagsmobilität spielen werden. Zielorte können z.B. Arbeitsplatzschwerpunkte, Schulen oder Läden sein.

Projekt-Check routet den voraussichtlichen Fahrweg. Überlagern sich die Fahrwege zu mehreren Zielen, so sind die Überlappungsabschnitte erste Hinweise für besondere Zusatzbelastungen der Anwohner und der Knotenpunkte. Bei Gewerbegebieten und Einzelhandelsflächen werden statt der Zielorte Herkunftsorte der Verkehre festgelegt. Dies können z.B. die Wohnstandorte der Mitarbeiter (Gewerbe) oder der Kunden (Einzelhandel) sein. Die Ermittlung der Überlappungsbereiche der Fahrtwege im Umfeld des Plangebiets erfolgt anschließend ähnlich wie bei den Wohngebieten. Zur weiteren Vertiefung der Analysen bietet Profi-Check die Möglichkeit, Schätzungen zur Zahl der täglichen Pkw-Fahrten über die zuvor ermittelten Fahrtwege vorzunehmen.

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Wirkungsbereich 4: Fläche und Ökologie

Planungen sollen einen möglichst geringen Flächenverbrauch und negativen Effekt auf unsere natürlichen Lebensgrundlagen haben. Dies gilt in besonderer Weise für ökologisch hochwertige Flächen, die ggf. auch einen entsprechenden Schutzstatus genießen.

Projekt-Check bietet daher die Möglichkeit, das von Ihnen skizzierte Plangebiet mit den in der Region ausgewiesenen Schutzgebieten (Landschaftsschutzgebiete, Natur- und Artenschutzgebiete), Wald- und Gehölzflächen oder Freiraumflächen zu überlagern. So lassen sich leicht potenzielle Konflikte erkennen. Je nach Schutzstatus kann eine Überschneidung Ihres Plangebiets mit diesen Gebieten unterschiedliche Folgen haben, die von einer Nutzungseinschränkung über umfangreiche Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen bis hin zur Nicht-Genehmigungsfähigkeit reichen können. Zudem haben Sie die Möglichkeit, die Einflusszonen von Hochspannungsleitungen einzublenden. Auch hieraus können sich genehmigungsrelevante Aspekte (Schutzgut Mensch) sowie Auswirkungen auf die Vermarktungsfähigkeit insbesondere für Wohnnutzungen ergeben.

Überprüfen Sie mit Profi-Check ob ihr Plangebiet „Unzerschnit­te­ne Verkehrsarme Räume“ (UZVR) berührt oder gar zerschneidet. Diese leisten einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Biodiver­si­tät und unterliegen daher einer besonderen Beachtung von Seiten der Naturschutzbehörden. Profi-Check gibt Ihnen zudem die Möglichkeit, die Veränderung der ökologischen Flächenleistung durch Ihre Planung zu visualisieren. Dabei wird vor allem die Versiegelung erfasst, die u.a. die Versickerungs­möglich­keiten für Regenwasser bestimmt.

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Wirkungsbereich 5: Infrastrukturfolgekosten

Neue Wohn- und Gewerbegebiete benötigen fast immer zusätzliche Erschließung bzw. technische Infrastruktur. Während die Investoren und künftigen Nutzer der neu erschlossenen Flächen in der Regel den Großteil der Herstellungskosten übernehmen, werden die Kosten für Betrieb, Unterhalt und Erneuerung fast ausschließlich von der Gemeinde und den Netzkunden getragen und müssen daher bei den Planungen berücksichtigt werden.

Projekt-Check ermöglicht eine erste Grobabschätzung der zusätzlich benötigten Infrastruktur und der dadurch entstehenden Folgekosten in den Bereichen Straße, Kanalisation, Trinkwasser und Stromversorgung. Während der Web-Check standardi­sierte, nicht veränderbare Einstellungen (nur innere Erschließung, Beiträge nach Baugesetzbuch, kein städtebaulicher Vertrag, pauschalierte Kosten- und Mengenkennwerte) verwendet, können mit Profi-Check vielfältige Anpassungen der Berechnungsgrundlagen vorgenommen werden.

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Wirkungsbereich 6: Kommunale Steuereinnahmen

Neue Wohn- und Gewerbeflächen sind mit Umzügen von Haushalten und der Verlagerungen oder Ver­größerung von Unternehmen verbunden. Gebäude, Haushalte und Unternehmen bilden die Basis der kommunalen Steuereinnahmen.

Entsprechenden Einfluss haben Flächenausweisungen auf den kommunalen Haushalt. Fast immer führen sie zu Umzügen und Verlagerungen zwischen Gemeinden. Damit verknüpft sind Einnahmenverschiebungen zwischen den Kommunen. Während die Wegzugsgemeinden Einnahmenverluste hinnehmen müssen, profitiert die Zuzugsgemeinde von zusätzlichen Steuereinnahmen.

Profi-Check veranschaulicht diese Einnahmeverschiebungen zwischen den Gemeinden. Nicht selten wird dabei deutlich, dass ein Großteil der Verschiebungen durch Ausgleichsmechanismen des kommunalen Finanzsystems zu großen Teilen wieder ausgeglichen werden und die Mehreinnahmen der Zuzugsgemeinde kaum ausreichen, die zusätzlichen Ausgaben für die technische und soziale Infrastruktur im Zeitverlauf zu decken.

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Wirkungsbereich 7: Standortkonkurrenz von Supermärkten

Bei der Neuansiedlung von Super- bzw. Lebensmittelmärkten stellt sich die Frage, welche Kunden aus welchem Einzugsbereich künftig in welchem Supermarkt einkaufen gehen werden (Kaufkraftbindung) und welchen bestehenden Lebensmittelmärkten dadurch künf­tig Kunden und damit Umsatz verloren geht (Umsatzverluste).

Mit Profi-Check können die zu erwartenden Veränderungen der Kaufkraftbindung durch die Ansiedlung eines neuen Marktes – und somit die zu erwartenden Umsatzverluste für die bestehen­den Lebensmittelmärkte – abgeschätzt werden. Dazu werden anhand von Bevölke­rungs- und Kaufkraftdaten zunächst die bestehenden Einzugsbereiche und Umsätze ge­schätzt.

Im zweiten Schritt wird die durch eine Neuansiedlung zu erwartende Veränderung der Umsätze für alle Standorte im Untersuchungsbereich prognostiziert. Ab wie viel Prozent Umsatzverlust von städtebaulich negativen Wirkungen auszugehen ist, kann nicht pauschal (etwa mit einem fixen Grenzwert) beantwortet werden, sondern muss immer im Einzelfall ermittelt und abgewogen werden. Zur besseren Einordnung liefert Projekt-Check weitere Kennziffern wie Einzelhandelszentralität und Ver­kaufsflä­chendichte, die die quantitative Ausstattung im Lebensmittelbereich auf kommuna­ler Ebene abbilden. Abschätzungen zum Wirkungsbereich „Standortkonkurrenz von Supermärkten“ sind nur in Profi-Check verfügbar.

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